Unser Projekt "Wie kostbar ist Wasser"
zum Buch
"Amazzi - Robert sucht das Wasser"
Wie kostbar ist das Wasser? Hierzulande stellen wir uns diese Frage wohl nur selten. Gerade die Kinder bevorzugen zum Trinken doch eher anderes. Oder ist im Saft und im Kakao auch Wasser? Und wie ist das mit dem Essen, also der Wurst, dem Brot und dem Obst? Gibt es das ohne Wasser?
Wir, die Weltenbummler des Kindergartens St. Marienstift, hatten unser Projekt begonnen und stellten erstaunt fest, dass ohne Wasser unser Teller leer bleibt. Auch fanden die Kinder heraus, wie oft wir im Laufe des Tages Wasser benutzen. Glücklicherweise brauchen wir nur den Wasserhahn aufdrehen und schon ist es scheinbar endlos vorhanden.... oder ist es doch nicht immer und überall da?.....
Amazzi - Robert sucht das Wasser
Die Weltenbummler gehen auf die "Reise" zu Robert, der in einem ugandischen Dorf ohne Wasserhähne, Duschen und Abwassersysteme lebt. Sie begleiten ihn in seinem Alltag und auf der Suche nach Wasser.
Tag 1: Die Wasserstelle
Robert macht sich mit seinen Freunden Bbira und Mirembe auf den Weg zur Wasserstelle, um Wasser zu holen.
Wir erfahren, was eine Jerry can ist und wie man diesen trägt. (Wir wollen unbedingt eine haben, um es selbst auszuprobieren.)
Wir lernen die Tiere an der Wasserstelle kennen und halten dies im Bild künstlerisch fest.
Tag 2: Bilder im Sand
Robert und die anderen Kinder des Dorfes werden unterrichtet.
Dass Schule in anderen Ländern anderes aussieht, überrascht uns. Warum die Kinder im Sand malen, wissen die Vorschulkinder dann doch sofort. Natürlich probieren auch wir es gleich einmal aus, zumal wir heute auch nahezu afrikanische Temperaturen in Freien haben :-)
Tag 3: Wasser kann man nicht jagen.
Jaja will Wasser suchen gehen und ein starker Krieger möchte sie begleiten.
Was braucht man, um Wasser zu finden: Kraft oder Verstand? Wir Weltenbummler sind uns da sofort einig, denn wie sagte Jaja: "Wasser kann man nicht jagen." Überrascht stellen wir fest, dass auch bei uns auf der Wiese das Gras gelb geworden ist und sich hart und trocken anfühlt. Scheinbar brauchen auch wir dringend Wasser für unsere Pflanzen....
Tag 4: Posho and Beans
Robert isst jeden Tag Posho and Beans.
Da haben wir uns natürlich gefragt: Was ist das und schmeckt das? Unsere Erzieherin kannte das Gericht und so stand dem Kochen nichts mehr im Weg. Die Vorschulkinder übernahmen die Zubereitung und da das Wetter mitspielte, war auch dies ganz afrikanisch. Wir machten uns also im Freien ans Werk und schnippelten was das Zeug hielt. Kochen war dann aber nur in der Küche möglich. Da wir bei solch einem Sonnenwetter jeden Tag draußen essen, war dies erst einmal nicht so besonders. Aber dann wollten wir es genau wissen und gingen mit unseren Tellern auf die Wiese. Essen mit den Fingern war diesmal erwünscht, wer wollte konnte aber auch einen Löffel benutzen. Geschmeckt hat es allen, manch einer mochte zwar nur eines (Posho oder Beans), aber schließlich beschlossen wir sogar, dass es dieses Essen auch zum Abschied der Vorschulkinder geben soll.
Zum Nachtisch gab's was besonders Leckeres. Die Kinder in Afrika kennen es auch und schon der Name passt zum Thema: Wassermelone!
Beim Essen haben wir noch eine andere Frage geklärt: Gibt es in Uganda Brause und schmeckt sie den Kindern dort genauso gut wie uns? Die Antwort brachte uns auf eine Idee: Bei uns steht jetzt ein Kinderflohmarkttisch im Kindergarten, den wir füllen und leeren wollen. Dazu sortieren wir unser Spielzeug und bringen mit, was wir nicht brauchen. Wenn uns etwas vom Tisch gefällt, bitten wir unsere Eltern eine Spende in die Sammelbüchse zu werfen. Das Geld schickt unsere Erzieherin dann nach Kampala, wo die Kinder davon Brause einkaufen können.
Tag 5: Hakuna mungu kama wewe
Was macht Robert auf dem Weg mit seiner Großmutter?
Sicher erzählen sie nicht nur die Geschichte der Wassersuche. Allerdings haben sie auch kein Handy oder Radio und ein Instrument haben sie vielleicht auch nicht dabei. Die Weltenbummler haben schnell eine Lösung: sie singen vielleicht Lieder. Auch wir versuchen uns an einem afrikanischen Lied.
Tag 6: Der Wasser - Check am Wochenende
Robert holt 2x am Tag Wasser: zum Kochen, Waschen, Kleider waschen, Trinken, Zähne putzen
Das Wochenende steht vor der Tür und wir wollen ganz genau aufpassen wie oft wir Wasser benutzen. Jeder bekommt seine eigene Wasser - Check - Karte. Wir sind schon gespannt auf Montag.
Endlich haben wir auch eine Jerry Can und stellen fest, dass das Tragen doch ganz leicht ist – sogar auf dem Kopf. Allerdings ist da auch noch kein Wasser drin. Als unsere Erzieherin dieses dann einfüllt, wollen wir es natürlich nochmal versuchen und sind überrascht. Sooooo schwer hatten wir uns das nicht vorgestellt!!! Da sind wir froh, dass wir Wasserhähne haben.
Tag 7: Der Wasser-Check
Robert und Jaja haben nur ganz wenig Wasser für ein paar Tage
Das Wochenende ist vorüber und einige haben zum Glück daran gedacht, den Wasser-Check mitzubringen. Erstaunt sehen alle wieviel Wasser wir am Wochenende genutzt haben. Beim Waschen, Zähne putzen, Trinken, Duschen und Toilette spülen kommt ganz schön was zusammen. Und unsere Eltern brauchen noch mehr. Sie kochen, putzen und waschen Wäsche…. Ohne Wasser würde das alles nicht möglich sein. Das macht uns nachdenklich, v.a. wenn wir daran denken, wie voll wir unsere Becher beim Zähne putzen und Tuschen machen….
Tag 8: Ich bin anders als du
Jaja erzählt Robert, wie sie als Kind auf einem Zebra reiten wollte
Diese Sache begeistert uns! Schon die Vorstellung auf einem Zebra zu sitzen und im Galopp dahinzujagen ist einfach toll!
Wir haben uns ein Bild angeschaut, auf dem ganz viele Zebras sind und wir sind überzeugt: Die sehen alle gleich aus! Aber dann meint einer von uns, dass das nicht stimmt. Also schauen wir genau hin und tatsächlich! Die Zebras sind nicht gleich! Ok, alle sind schwarz-weiß, haben Ohren und 4 Beine usw., aber dennoch sind sie verschieden. Da fällt es uns leicht mit schwarzen Streifen Zebrafell aufs Blatt zu kleben. Es soll ja keines dem anderen gleichen.
Bei uns ist es doch genauso. Wir sind alle verschieden. Manchmal sieht man es sofort, weil einer blonde und der andere braune Haare hat, oder an der Hautfarbe. Auch manchen Menschen fällt es schwer, andere zu unterscheiden. Unsere Erzieherin erzählt uns von einem Kind aus der Schule, das auch bei uns im Kindergarten war und nun in der Klasse viel von den Kindern in Uganda erzählt. Eine Junge fragte sie: „Warum magst du denn alle Schwarzen?“ Das Mädchen antwortete: „Ich mag doch nicht alle Schwarzen. Oder magst du alle Weißen? Ich habe meine Freunde gern.“
Wir finden das toll! Wir sind alle verschieden und den einen mag man mehr als den anderen. Dabei kommt es nicht auf die Haut- oder Haarfarbe an, sondern ob wir uns gut verstehen oder nicht.
Da fällt uns das schöne Lied von Robert Metcalf „Ich bin anders als du“ ein und wir singen es natürlich gleich.
Tag 9: Die kleinen Dinge stecken oft voller Überraschungen
Jaja erzählt, wie sie sich ein Wettrennen mit einer Maus lieferte
Kleine Dinge gibt es bei uns auf der Wiese. Da finden wir eine ganze Menge. Vor allem Schnecken und Feuerwanzen ziehen uns magisch an. Die sammeln wir mit Begeisterung, bestaunen ihre Farbenpracht und lassen sie Rennen laufen – wobei „laufen“ bei den Schnecken etwas übertrieben ist J. Diese kleinen Dinge sind toll!
Drinnen probieren wir etwas aus. Unsere Erzieherin holt die ein paar Kisten mit verschiedensten kleinen Teilen heraus, die z.B. von Spielen übrig sind. Kann man daraus noch etwas machen? Wir teilen uns in drei Gruppen und ……
Tag 10: Brause kribbelt und macht fröhlich
Robert hat riesigen Durst und Angst, dass sie kein Wasser finden
Bei uns kommt das Wasser einfach aus dem Wasserhahn oder wir können einfach eine Flasche im Supermarkt kaufen. Bei uns ist Wasser immer da. Aber natürlich lieben wir auch ganz viele andere Getränke, die es ohne Wasser nicht geben würde. Unser Flohmarkttisch hat genug eingebracht um für die Kinder der 2 Häuser von Hoffnung-Spenden e.V. Brause zu kaufen. Wir haben tolle Fotos bekommen und erkennen die Brause sofort. Die gibt es auch bei uns!
Tag 11: Der Rüssel der Elefanten
Jaja erzählt von den nach Wasser grabenden Elefanten
Elefanten haben langen Rüssel, das weiß jeder von uns. Mit dem spritzen sie Wasser und pflücken Blätter von den Bäumen. Dass sie aber auch mit diesem graben ist uns neu und wir lauschen gespannt wie Jaja davon berichtet.
Tag 12: Lasst uns wie Bäume sein
Robert lernt den Zusammenhang von Bäumen und Grundwasser kennen
„Was seht ihr auf diesem Bild?“ Unsere Erzieherin macht‘s mal wieder spannend. Wir sehen Sand, jede Menge trockenes Gras, Bäume und blauen Himmel. „Welche Farben haben sie Dinge, die ihr seht?“ Also der Himmel ist blau, das Gras und der Sand gelb und braun und die Bäume sind grün. Grün? Dann muss da doch tatsächlich Wasser sein! Bäume sind doch nur grün, wenn sie Wasser haben!
Und richtig, die Bäume haben ganz lange Wurzeln, die tief in die Erde bis zum Grundwasser reichen. Jaja erklärt auch Robert, was das Grundwasser ist und so wissen auch wir gleich Bescheid. Grundwasser ist ein Schatz, tief verborgen in der Erde und die Bäume zeigen, wo dieser Schatz zu finden ist. Die Bäume helfen den Menschen und Tieren, indem sie Wegweiser sind.
Gibt es auch Menschen, die Wegweiser zu etwas ganz Wichtigem sind? Können auch wir Wegweiser sein? Wir werden es auf jeden Fall versuchen!
Tag 13: Teilen
„Und dann wurde geteilt! Sogar die Löwen tranken davon.“
Sie haben einen Schatz gefunden und teilen ihn. Normalerweise wollen in den Geschichten viele Finder den Schatz für sich behalten – Piraten, Räuber…- sie verstecken ihn deshalb sogar wieder. Teilen wollen sie nicht, aber Freude haben sie auch nicht daran. Eigentlich haben sie nur Angst ihn wieder zu verlieren, wenn andere davon etwas abhaben wollen. Dabei heißt doch so schön: Geteilte Freude ist doppelte Freude. Wir Kinder können und wollen teilen. Das fällt auch uns manchmal nicht leicht, wenn wir dann aber sehen, wie froh wir andere machen, freuen wir uns auch und sind stolz. Unser Flohmarkttisch ist nun nicht ganz leer geworden und die Spielsachen und Puzzle liegen in einem großen Karton. Manch einem ist es schon ein wenig schwer gefallen sich von der einen oder anderen Sache zu trennen, aber es fragt keiner, ob er seins wiederhaben kann. Wir wissen, dass so ein Paket ganz weit reisen muss und daher auch ganz schön viel Geld kostet. Unsere Erzieherin weiß aber auch, wie stolz und fröhlich wir sind, wenn wir die Bilder sehen, auf denen die Kinder in Uganda freudestrahlend unser Spielzeug in den Händen halten. (Letztes Jahr haben wir unseren Gewinn vom Sportfest hingeschickt. Die Jungen konnten damals zum ersten Mal mit Legosteinen spielen und wir sind vor Stolz fast geplatzt!)
Und so heißt es für uns: WARTEN
Schlusswort
Das Warten hatte überraschend schnell ein Ende, als uns schon nach den Sommerferien Fotos von unserem Paket aus Uganda erreichten.
Schnell merkten wir, dass Teilen beiden Seiten Spaß macht, denn nicht nur die Kinder in Afrika freuten sich, auch wir hatten ein breites Lachen im Gesicht.