Tag 1
In der Morgenrunde entdecken wir einige unserer Gefühle. Waren wir schon einmal froh, traurig, wütend …. ? Kann man Gefühle sehen? Die Antwort lautet: Ja. Einige Kinder zeigen wie Gefühle aussehen können:
Dann stimmen wir das Lied: „Wenn du glücklich bist, dann klatsche in die Hand an“ an. Viele Kinder kennen es noch und singen und bewegen sich dazu.
Nach dem Lied kommen wir zur Ruhe und hören die Geschichte von Xaverl und der Zeit. Für wen nehmen wir uns Zeit? Während wir darüber nachdenken, zeichnet jedes Kind selbst seine Hand aufs Papier.
Natürlich nehmen die Kinder sich für Mama und Papa Zeit, aber auch für Geschwister und Freunde. Schnell merken sie auch, dass sie das Zeit nehmen und Zeit schenken vermischen. Deshalb überlegen wir auch noch, wer sich für uns Zeit nimmt.
Unsere Projektarbeit endet heute offen, denn jedes Kind sucht sich ein oder zwei andere, mit denen es nun Zeit verbringen möchte.
Tag 2
In der Morgenrunde lernen wir ein neues Lied: „Das Lied über mich“
Das Lied über mich
Es gibt Lieder über Hunde – wau wau wau
und auch Lieder über Katzen – miau miau miau
nur das eine Lied, das gibts noch nicht,
und das ist das Lied über mich.
Refrain:
Ich hab Hände sogar zwei,
und auch Haare mehr als drei,
ich hab einen runden Bauch,
und ne Nase hab ich auch,
ich hab links und rechts ein Bein,
und ein Herz, doch nicht aus Stein,
und jetzt winke ich dir zu,
hallo du, du, du.
La la la, ...
Es gibt Lieder über Autos, brumm brumm brumm,
und auch Lieder über Bienen, summ summ summ,
nur das eine Lied, das gibts noch nicht, –
und das ist das Lied über mich.
Refr.
Es gibt Lieder übers Trinken, gluck gluck gluck,
und auch Lieder übers Hühnchen, tuck tuck tuck,
nur das eine Lied, das gibts noch nicht,
und das ist das Lied über mich.
Refr.
Die Kinder haben viel Spaß beim Mitmachen und Mitsingen und so wiederholen wir es sogar noch einmal nach dem Mittagessen.
Wir arbeiten nun in der Großgruppe weiter. Jedes Kind sucht sich einen Partner, mit dem es zusammen arbeiten möchte.
„Ich bin dein Spiegel“
Ein Kind ist der Spiegel des anderen.
Die Kinder schulen hierbei ihre Beobachtungsgabe und Konzentration. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit und die Phantasie werden dabei gefördert.
„Lachen verboten“
Ist es schwer nicht zu lachen? Und wie bringe ich jemanden zum Lachen?
In diesem Spiel kann jeder ausprobieren, ob er es schafft nicht zu lachen, wenn andere lustige Fratzen schneiden. Das geht bei dem einen ganz schnell und bei dem anderen dauert es etwas länger.
Zum Abschluss widmen wir uns den Fragen:
Was möchte ich jetzt machen?
Was möchte ich jetzt nicht machen?
Bevor wir die Fragen wild beantworten, hören wir einmal genau in uns hinein. Die Antworten fallen dadurch ganz verschieden aus.
Nun darf jedes Kind im Kindergarten das tun, was es gerade möchte: bauen, basteln, malen …….
Tag 3
In der Morgenrunde hören wir das Gebet „Segne uns!“ aus Papua-Neuguinea. Worum bitten wir in diesem Gebet? Ein Kind antwortet: „Dass keiner zu einem anderen sagt: Du gehörst hier nicht her?“ Ein anderes meint dazu: „Weil wir doch alle eine große Familie sind.“
Wir wissen, dass manchmal schwer ist jemanden OK zu finden, den man einfach nicht mag. Wir wollen uns aber bemühen, dann zu sagen: „Ich mag dich nicht so doll, aber trotzdem ist es OK, so wie du bist.“
Auch stimmen alle Kinder zu, dass es dumm ist, Menschen in Gruppen einzuteilen. Wir probieren es in Gedanken aus. Wie wäre es, wenn nur noch die Wolgaster zusammen sein dürfen? Oder nur die, die lange Haare haben? Wäre es gut zu allen anderen zu sagen: „Du gehörst hier nicht her!“? Könnten wir dann noch unsere Großeltern besuchen oder sie uns?
Es ist egal, ob wir lange oder kurze Haare haben, ob wir aus Wolgast oder Zinnowitz kommen, ob wir verschiedene Hautfarben haben….. alle Menschen sind wie eine große Familie. Auch in den eigenen, kleinen Familien sind wir schließlich alle verschieden.
Ellen kommt von den Philippinen und wird die nächsten Tage etwas zu ihrem Heimatland vorbereiten. Wir wollen die Menschen, ihr Leben und ihre Umwelt näher kennenlernen.
Für die Projektarbeit teilen wir uns in 3 Gruppen ein.
Die Obsteinkäufer
4 Kinder gehen mit Ellen zum Supermarkt Früchte einkaufen, die auf den Philippinen wachsen. Sie lernen beim Einkaufen verschieden Früchte kennen und sind schon gespannt auf deren Geschmack.
Der Seelenvogel
Die Kinder lernen den Seelenvogel kennen und basteln ein Buch dazu.
Hier geht es noch einmal Gefühle. Die Kinder lernen Körpersprache verstehen und dass auch Farben Gefühle darstellen können. So gestalten sie den Seelenvogel farbig und üben sich in Kreativität. Natürlich üben sie dabei auch die Stifthaltung und das kontrollierte Anbremsen.
Du bist mein Freund
In dieser Gruppe geht es um Freundschaft und Vertrauen. Nachdem jeder einen Freund gefunden hat, begrüßen sich beide gegenseitig.
Auf welche Art begrüßen wir uns? Die Kinder probieren verschiedene Möglichkeiten aus. Beide gehen dann durch den Raum und begrüßen andere Paare.
Rücksichtnahme üben wir bei der nächsten Übung. Die Kinder stehen Rücken an Rücken und fassen sich an den Händen. Vorsichtig sollen sie sich durch den Raum bewegen und aufpassen, dass ihr Freund nicht fällt.
Auch in den nächsten kleinen Spielen geht es um Vertrauen und Rücksichtnahme. Dabei suchen sich die Kinder auch immer wieder einen anderen Freund.
Segne uns!
Segne uns alle, allmächtiger Gott.
Wir brauchen deinen Segen,
denn wir sind so verschieden
im Glauben, in der Farbe, in der Sprache.
Es ist manchmal so schwer,
jeden so anzunehmen, wie er ist.
Wir tun uns auch schwer,
die Art zu verstehen,
wie der andere lebt, wie er reagiert, was er ist.
Gib uns Mut, aufeinander zuzugehen.
Bewahre uns vor dem Fehler,
die Menschen in Gruppen einzuteilen.
Wir sind ja alle deine Kinder,
Brüder und Schwestern, eine Großfamilie
und wollen es auch bleiben.
Amen.
Papua-Neuguinea
Tag 4
Heute freuen sich die Kinder ganz besonders auf die Morgenrunde, denn obwohl heute eigentlich kein Projekttag ist, wollen wir eine lange Morgenrunde voll neuer Erfahrungen gestalten.
In der Mitte unseres Kreises stehen die Früchte, die einige Kinder gestern eingekauft haben.
Die Kinder lernen zuerst, wie diese Früchte heißen: Avocado, Papaya, Zuckermelone, Mango. Ananas und Bananen kennen alle Kinder.
Dann können die Kinder Vermutungen aufstellen, wie die unbekannten Früchte innen aussehen. Schließlich werden nach und nach die Früchte aufgeschnitten und jedes Kind darf kosten. Die Teller sind dann auch sehr schnell leer.
Zwischendurch lernen die Kinder das Lied vom Obstsalat.
Tag 5
Heute wollen wir das Land, in dem all die leckeren Früchte, die wir gekostet haben, wachsen, kennen lernen. Hierfür liegen verdeckt Bilder in unserem Kreis und jeweils ein Kind darf ein neues Bild aufdecken.
Die Philippinen sind mehr als 7000 Inseln, auf denen es viel zu entdecken gibt. Die Bilder geben uns einen kurzen Eindruck auf das Land. Die Kinder staunen über Schokoladenhügel, Bambushäuser und den Koboldmaki.
Wir singen zwei Lieder, die wir kennen, auf Tagalo. Dies ist eine von mehr als 200 Sprachen, die auf den Philippinen gesprochen wird.
Nach den Liedern können die Kinder zwischen zwei ähnlichen Bastelarbeiten wählen. Ein Koboldmaki oder Wasserbüffel wird von den Kleinen ausgemalt und auf einen Schaschlikspieß gesteckt. Diese kleine Erinnerung darf mit nach Hause genommen werden.
Tag 6
Wer kann alles ein Freund sein? Mit dieser Frage eröffnen wir die Morgenrunde. Schnell wird klar, dass die Kinder auch ihren Hund oder ihre Katze als Freund betrachten.
Wir beginnen die Cd „Samantha – Eine Geschichte über Freundschaft“ zu hören.
Die Kinder lernen, was Freundschaft ausmacht, welche Rolle Vertrauen und Neid spielen und wie wichtig Freundschaft ist.
Zum Abschluss lernen wir das Lied: „Wenn du gehst“ aus Südafrika kennen.
Tag 7
Heute haben wir ein Tagesthema : „Ich bin, weil du bist“. Zu diesem Thema gehört das diesjährige Misereor Hungertuch.
Nach dem südafrikanischen Lied „Dass die Liebe Gottes mit uns ist“ und dem dazugehörigen Tanz setzen wir uns in die große Runde und betrachten das Tuch. Die Kinder sagen, was sie sehen: 2 Menschen, die sich berühren; und überlegen, was ihnen zu den Farben einfällt :
Grün: Baum, Gras, Blatt, Strauch….. Gelb: Sonne, Licht, Blumen
Gemeinsam überlegen wir, ob beides zusammenwirkt oder unabhängig voneinander existiert. Auch Jesus hat gesagt: „Ich bin das Licht der Welt.“ und ohne Licht gibt es keine Wärme und kein Leben.
„Ich bin, weil du bist.“ Die Kinder überlegen, was sie sind und wen sie brauchen. Als erste Antwort ruft eines: Gott! Ich bin, weil Gott da ist.
Ich bin, weil Mama und Papa da sind. Ich bin fröhlich, weil mein Freund da ist. Ich bin auch mal traurig oder glücklich ……, weil jemand anderes da ist.
Wir alle brauchen einander, sind aufeinander angewiesen, helfen und unterstützen uns – nicht nur in unserer Familie und unserer Stadt, sondern auf der ganzen Welt leben wir gemeinsam, wie eine große Familie. Wir sind alle verschieden, wie die zwei Farben auf dem Bild, aber wir gehören zusammen auf dieser Welt.
Die Kinder hören die Geschichte zur Entstehung des Bildes. Die beiden Flüsse Niger und Benue fließen durch Nigeria. Der eine ist türkisgrün, der andere lehmgelb. Bei der Stadt Lokoja fließen beide zu einem großen Strom zusammen.
Die Kinder lassen das grüne und das gelbe Tuch „zusammenfließen“ und sich verbinden.
Danach schauen wir die Gegenstände an, die um das Tuch verteilt sind.
Trommel Alle Menschen mögen Musik.
Ball Alle Kinder mögen Ballspiele.
Süßigkeiten Alle Kinder mögen Süßigkeiten.
In Afrika mögen die Kinder Bananenchips, allerdings sehen die ganz anders aus als bei uns. Jedes Kind darf, wenn es möchte, Bananenchips kosten. Diese gibt es bei uns nicht zu kaufen. Was aber alle Kinder mögen, sind Gummibären. Auch die Kinder in Afrika lieben Gummibären.
Nun singen wir gemeinsam das Lied „Hakuna mungu“, dass die größeren Kinder nicht vergessen haben.
Alle zusammen singen wir mit Bewegungen dann das Lied: „Wenn du gehst“.
Zum Abschluss sucht sich jedes Kind einen Freund und wir machen Fotos zum Thema: „Ich bin, weil du bist“
Tag 8
In der Morgenrunde hören die Kinder das Gedicht:
Wen du brauchst
Einen zum Küssen und Augenzubinden,
einen zum lustige-Streiche-erfinden.
Einen zu Regenbogen-suchen-gehen
Und einen zum fest-auf-dem-Boden-stehn.
Einen zum Brüllen, zum Leisesein einen,
einen zum Lachen und einen zum Weinen.
Auf jeden Fall einen, der dich mag,
heute, morgen und jeden Tag.
Regina Schwarz
Danach schauen die Kinder in der Fotoshow auf einen anderen Kontinent. Die Bilder von den Kindern und Tieren in Afrika geben ihnen eine Vorstellung von dem Leben dort.
Tag 9
Den Morgenkreis beginnen wir mit dem Lied: „Kommt ein Vogel geflogen“.
Danach hören und sehen die Kinder, was vom Palmsonntag bis Gründonnerstag mit Jesus geschehen ist.
Nach einer kleinen Pause wollen wir uns auf den Frühling einstimmen.
Wir unterhalten uns über den Frühling und das Wetter. Passend dazu lernen wir ein neues Lied kennen: „Das Aprilwetterlied“ kennen. Die Kinder hören außerdem eine Geschichte zum ersten April.
In den Projekten bieten wir den Kindern verschiedene Bastelarbeiten zur Auswahl.
Osternestfertiger
Runde Pappteller werden am Rand im Abstand von ca. 4 cm eingeschnitten. Die Erzieher biegen und heften die eingeschnittenen Teile so, dass ein kleines Osternest entsteht. Der Osterhase wird dieses dann füllen. Die Kinder üben in dieser Beschäftigung ihre Grob- und Feinmotorik im Umgang mit der Schere.
Blumenbildkünstler
In zwei verschiedenen Schwierigkeitsgraden können die Kinder zwei Blumenbilder gestalten. Neben Phantasie und Kreativität üben die Kinder den Umgang mit dem Klebestift und wenden Farbkenntnisse an.
Hasenwerkstatt
Hier basteln die Kinder mit Hilfe der Erzieherin einen Hasen für zu Hause. Eine Vielzahl von Fähigkeiten und Fertigkeiten sind für diese komplexe Bastelarbeit notwendig und werden angewandt und geübt.
Tag 10
Wir begrüßen uns im Morgenkreis mit dem Lied: „Kommt ein Vogel geflogen“. Wir überlegen gemeinsam, welche Kinder fehlen.
Im Anschluss wiederholen wir das „Aprilwetter-Lied“.
In der Projektarbeit widmen wir uns wieder dem Frühling und Ostern.
Hasenwerkstatt/Osternestfertiger
Einige Kinder möchten unbedingt noch einen Hasen basteln oder waren beim letzten Mal nicht da und brauchen noch ein Osternest.
Blumenstempler
Fleißig stempeln die Kinder mit Korken Blumenbilder. Sie wenden ihre Farbkenntnisse an und üben sich im sorgsamen Umgang mit Korkstempel und Flüssigfarbe.
Stupssinger und Hasenfingergedichtlauscher
Die Kinder lernen das Fingerspiel „Familie Osterhase“ kennen und ebenso das Lied „Stups, der kleine Osterhase“.
Volle Aufmerksamkeit wird dabei den Kindern abverlangt. Sie müssen gut zuhören und den Bewegungen folgen. Einige versuchen nach kurzer Zeit, die sich wiederholenden Verse mitzusprechen.
Das Lied wird zunächst vorgesungen und die Kinder stimmen in der 2. Strophe in den Refrain ein. Wer hat gut zugehört und kann seine Lieblingsstrophe nacherzählen? Zum Abschluss möchten die Kinder das Lied noch einmal singen.
Tag 11
Die kommende Woche ist die Karwoche und so feiern wir gemeinsam eine Kreuzwegandacht.
(Wir beten den Kreuzweg und singen dazu passende Lieder.)
Tag 12
Der Abschluss unseres Projektes ist auch gleichzeitig der Beginn der Osterzeit. Wir feiern gemeinsam ein Osterfest. In der Kirche singen und beten wir. Auch hören und sehen die Kinder dort die Ostergeschichte.
Aufgrund des nasskalten Wetters hat der Osterhase alle Körbchen drinnen versteckt. Jeder sucht eins und da die Kinder die Körbchen selbst gebastelt haben, sind die Jungen und Mädchen gespannt, wer wessen Körbchen gefunden hat.
Nach fröhlichen Osterliedern mit viel Bewegung, schmausen alle beim Osterbrunch. Am Buffet kann jeder aussuchen, was er gern möchte.
Einmal gibt’s sogar Erdbeeren mit Ketschup – Geschmäcker sind halt verschieden.